Was ist Demenz ?
„Demenz“ ist der Oberbegriff für viele verschiedene Erkrankungen, bei denen geistige Fähigkeiten wie Denken und Erinnern eingeschränkt sind. Das Wort „Demenz“ stammt aus dem Lateinischen und meint „ohne Geist“ (de=ohne; mens=Geist, Verstand).
In dieser Bezeichnung kommt allerdings eine negative Grundhaltung gegenüber den betroffenen Menschen zum Ausdruck, die ihnen nicht gerecht wird. Denn Menschen mit Demenz haben durchaus ein Bewusstsein und nehmen ihre Umwelt und das, was mit ihnen geschieht, sehr sensibel war.
Die Hauptmerkmale einer Demenz sind eine verstärkte Vergesslichkeit, Orientierungsstörungen und Sprachstörungen.
Wodurch entsteht Demenz ?
Die Ursachen einer Demenzerkrankung liegen in Veränderungen des Gehirns begründet. In der Forschung werden insbesondere zwei Ursachen speziell für die Alzheimer-Demenz vermutet: Zum einen findet man vielfach Eiweißablagerungen (Amyloid) und fadenförmige Zellbestandteile (neurofibrilläre Bündel) im Gehirn von Menschen mit Demenz. Ob diese jedoch wirklich die Ursache sind, ist bis heute nicht bewiesen.
Die zweite häufig genannte Ursache sind Stoffwechselstörungen der Nervenzellen im Gehirn. Oft ist etwa im Gehirngewebe von Menschen mit der Alzheimerkrankheit der Botenstoff Acetylcholin deutlich vermindert. Diese Substanz ist für das Speichern von Informationen unverzichtbar. Auch dies wird derzeit intensiv erforscht.
Eine weitere Ursache für die Entwicklung einer Demenz
Durchblutungsstörungen im Gehirn – etwa durch einen Schlaganfall oder durch Arteriosklerose – können für die typischen Symptome wie Vergesslichkeit und Orientierungslosigkeit verantwortlich sein. Diese Gruppe von Demenzerkrankungen wird auch als „vaskuläre Demenzen“ bezeichnet. Manche dementiellen Veränderungen sind aber auch nur die Folge einer anderen Erkrankung und können, indem die Grunderkrankung behandelt wird, rückgängig gemacht werden.
Beispiele:
- Vitaminmangel,
- Depression,
- Schilddrüsenprobleme,
- Nebenwirkungen von Medikamenten
Demenzformen: Demenz ist nicht gleich Demenz
Auch wenn die Zeichen einer Demenz sich oft ähneln, werden sie durch ganz unterschiedliche Erkrankungen der Nervenzellen oder durch bestimmte Stoffwechselbedingungen verursacht. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht selten auch Mischformen aus verschiedenen Demenzformen auftreten können, die die genaue Zuordnung erschweren.
Zu den häufigsten Demenz-Erkrankungen gehören:
- Alzheimer Demenz,
- Lewy-Körperchen-Demenz,
- Vaskuläre Demenz,
- Frontotemporale Demenz.

Alzheimer Demenz
Die Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) ist die häufigste Form; sie macht schätzungsweise rund 70 % aller Demenzerkrankungen aus. Die Alzheimer-Demenz wurde nach ihrem Entdecker, dem Forscher Alois Alzheimer, benannt. Bei der Alzheimer-Demenz ist der Nervenbotenstoff Acetylcholin im Gehirn stark vermindert. Dadurch kommt es zu einer Störung der Informationsweiterleitung zwischen den Nervenzellen.
Es lagern sich bestimmte Eiweiße, die sogenannten Amyloid-Plaques sowie fadenförmige Zellbestandteile, auch Neurofibrillenbündel genannt, im Gehirn ab. Die Folge: Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, haben vor allem Probleme mit dem Gedächtnis und bei der Orientierung. Menschen mit Demenz fällt es immer schwerer den Alltag zu bewältigen, da sie zunehmend Schwierigkeiten beim logischen Denken haben.
Auch die Fähigkeit, sich ein sinnvolles Urteil über einen Sachverhalt oder eine Situation zu bilden, geht bei ihnen verloren. Damit sind die Betroffenen auf Hilfe und Unterstützung angewiesen.
Beispiele:
- Frau S. möchte eine belebte Straße überqueren. Sie schaut automatisch nach links und rechts. Obwohl sich Autos nähern, geht sie einfach los. Scheinbar kann sie die Geschwindigkeit nicht mehr richtig einschätzen du schätzt dadurch die Gesamtsituation falsch ein.
- Frau K. möchte Kartoffeln kochen. Sie setzt den Topf mit den Kartoffeln ohne Wasser auf den Herd.
- Herr W. besucht seine Tochter und spricht diese immer wieder mit dem Namen seiner Frau an.
- Herr R. ist eine Woche bei seinem Sohn und dessen Familie zu Besuch. Am Tag der Abreise sagt er zu seinem Sohn: „Schön Sie kennengelernt zu haben.“
Lewy-Körperchen-Demenz
Die Lewy-Körperchen-Demenz ist nach der Alzheimer-Erkrankung die zweithäufigste Demenzform im Alter: Sie macht bis zu
20 % aller Demenzformen aus. Der Nervenarzt und Forscher Friedrich Lewy beschrieb erstmalig die Krankheitssymptome.
Er entdeckte auch die für diese Erkrankung typischen Ablagerungen in den Nervenzellen, die sogenannten Lewy-Körperchen.
Bei dieser Demenz werden die Nervenzellen in der Großhirnrinde und im Hirnstamm immer mehr zerstört. Das führt dazu,
dass vor allem die Bildung des Nervenbotenstoffs Dopamin verringert ist – ähnlich wie bei der Parkinson-Erkrankung. Die
Betroffenen leiden häufig schon in der frühen Phase unter optischen Halluzinationen.
Beispiele:
- Frau W. sieht überall kleine Flusen. Diese sind gelb, rot, grün und schwarz. Außerdem bewegen sie sich und lassen sich nicht entfernen. Das Vermögen zur Aufmerksamkeit und Konzentration kann bei den Erkrankten je nach Tagesform sehr unterschiedlich ausfallen und stark schwanken.
- Frau W. sitzt am Tisch und schreibt konzentriert einen Brief an ihre Enkelin. Plötzlich legt sie den Stift hin und starrt vor sich hin. Der Brief schien vergessen.
Auch andere Parkinson-ähnliche Symptome wie eine erhöhte Muskelspannung und -steifigkeit, unwillkürliches Zittern der Hände in Ruhe oder auch sehr langsame Bewegungen allgemein können auftreten.
Vaskuläre Demenz
Diese Demenzform macht ungefähr einen Anteil von 10 bis 15 % aller Demenzerkrankungen aus. Von einer vaskulären Demenz (von „vasculum“, lateinisch: kleines Gefäß) spricht man dann, wenn das Gehirn nicht ausreichend durchblutet wurde und die Nervenzellen kurzzeitig oder über eine längere Zeit hindurch mit zu wenig Sauerstoff versorgt waren. Durch den Sauerstoffmangel werden Nervenzellen dauerhaft geschädigt. Dies kann zum Beispiel bedingt durch Mini-Schlaganfälle im Gehirn sein, die die betroffene Person unter Umständen selbst gar nicht bemerkt.
Die Betroffenen leiden vordergründig häufig nicht an Gedächtnisstörungen, sondern bedingt durch die Mini-Schlaganfälle an leichten Lähmungen, Gangunsicherheit, verwaschener Sprache sowie Denkschwierigkeiten oder Stimmungslabilität.
Beispiele:
- Herr M. spürt sein Bein kaum noch und hat deshalb große Schwierigkeiten die Treppe hoch zu gehen.
- Herr M. möchte am Esstisch eine Geschichte erzählen. Leider versteht seine Frau ihn kaum noch, da er immer mehr nuschelt.
- Frau T. möchte eine Tasse Tee greifen, schafft es aber nicht die Tasse hochzuheben, weil sie ihren Arm nicht mehr vollständig heben kann. Sie beginnt zu weinen und lacht dann kurz darauf, weil sie im Radio eins ihrer Lieblingslieder hört.
Frontotemporale Demenz
Diese Demenzform kommt zunehmend häufiger vor. Bei der frontotemporalen Demenz lösen sich Nervenzellen aus dem Stirn- und Schläfenbereich des Gehirns (von „frons“, lateinisch: Stirn und „tempus“, lateinisch: Schläfe) allmählich auf. Dieser Hirnbereich kontrolliert Gefühle und das erlernte Sozialverhalten.
An einer frontotemporalen Demenz erkranken die Betroffenen vorwiegend zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Zu Beginn zeigen Menschen mit Demenz nicht die typischen Anzeichen einer Demenz wie Gedächtniseinbußen und Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit. Sie fallen durch eine Veränderung der Persönlichkeit und des zwischenmenschlichen Verhaltens auf.
Typisch sind etwa ungewohnte Aggressivität, Taktlosigkeit oder maßloses Essen; aber auch Teilnahmslosigkeit oder Verwahrlosung. Dieser Umstand macht das Erkennen der Erkrankung sehr schwer. Auch für die Angehörigen stellt das Zusammenleben eine große Herausforderung und Belastung dar.
Beispiele:
- Herr M. öffnet dem Postboten jeden Morgen in Unterwäsche die Tür, weil er nicht mehr weiß, dass man das eigentlich nicht tut.
- Frau P. tanzt bei voller Lautstärke nachts um 3 Uhr zu ihrer Lieblingsmusik, weil ihr nicht mehr bewusst ist, dass sie damit ihren Mann und ihre Nachbarn stören könnte.
- Herr L. steht nachts auf und isst alles, was er finden kann. Am nächsten Morgen reagiert er aggressiv und verständnislos, wenn seine Frau ihm nichts Essbares anbieten kann und erst einkaufen muss.
Aber auch Gehirntumore oder schwere Schädel- und Hirnverletzungen können zu einer Demenz führen, da sie zur Zerstörung von Nervenzellen führen können. Daneben gibt es Erkrankungen des Nervensystems, die ebenfalls das Risiko einer Demenz im hohen Alter stark erhöhen. Hierzu zählt zum Beispiel die Parkinson’sche Erkrankung
Wie verläuft die Erkrankung?
So wie es nicht „die Demenz“ gibt, so gibt es auch nicht „den Verlauf“. Der Verlauf einer Alzheimer-Demenz kann sich anders darstellen als bei einer durchblutungsbedingten (vaskulären) Demenz:
Während die Alzheimer-Demenz oft mit einer schleichenden Verschlechterung einhergeht, sind bei der gefäßbedingten vaskulären Demenz abrupte und rasche Verschlechterungen möglich, manchmal auch leichte Verbesserungen. Selbst innerhalb einer Demenzform kann die Erkrankung bei jedem Menschen individuell anders verlaufen.

Beginn einer Demenz
Zu Beginn einer Demenz stehen vor allem die Gedächtnisstörungen sowie die Orientierungsprobleme im Vordergrund. Menschen, die an einer Demenz, z.B. Alzheimer, erkrankt sind, haben nicht nur große Probleme dabei sich etwas Neues zu merken. Ihnen wird auch das fremd, was bisher immer bekannt und vertraut war.
Beispiele:
- Herr B. findet den Weg nach Hause nicht mehr.
- Frau L. kauft immer wieder und viel zu viel ein, weil sie vergessen hat, dass sie schon einkaufen war und der Kühlschrank voll ist. Gedächtnisprobleme sind ein typisches Zeichen für eine Demenz. Jedoch vergessen die erkrankten
Menschen nicht nur das, was neu für sie ist, sondern sie vergessen mehr und mehr das, was ihnen
im Alltag immer selbstverständlich war. Die Kenntnisse über die Handlungsabläufe bei alltäglichen
Dingen gehen zunehmend verloren. - Frau F. will ihrer Tochter erzählen, dass sie ihren Kleiderschrank aufgeräumt hat, kommt jedoch nicht auf das Wort Kleiderschrank. Stattdessen umschreibt sie „na das Ding, wo man seine Hemden und so einräumt“. Menschen mit einer demenziellen Erkrankung vergessen schon im Frühstadium der Erkrankung Worte und suchend dann nach Umschreibungen. Die Kommunikationsprobleme nehmen im Verlauf der Demenz zu und können mitunter zu großer Frustration bei den erkrankten Menschen führen. Im Endstadium ist eine Verständigung mit Worten meist kaum möglich. Deshalb gewinnen im Verlauf einer Demenz nonverbale Zugänge zum Beispiel über Musik und einfühlsame Berührungen an Bedeutung für die Erkrankten.
- Frau B. hat vergessen, wie sie sich anziehen muss und zieht den Socken über den Schuh.
- Herr A. steht vor dem Geldautomaten und weiß nicht mehr, wie er Geld bekommen kann.
- Herr P. will sein Auto winterfest machen, steht nun aber ratlos vor den Winterreifen, weil er nicht mehr weiß, wie er sie aufziehen soll.
Weiterer Verlauf einer Demenz
Im späteren Stadium der Erkrankung kann es vorkommen, dass Menschen mit Demenz ihre eigenen Kinder nicht mehr erkennen, wenn diese vor ihnen stehen – wohl aber, wenn sie ein Bild von ihnen sehen, auf dem die Kinder noch klein sind. Andere wollen wieder jeden Morgen zur Arbeit gehen, obwohl sie schon seit Langem im Ruhestand sind. Wieder andere erkennen ihr eigenes Spiegelbild nicht, erkennen sich jedoch auf einer Fotografie, die 30 Jahre alt ist.
Je weiter die demenzielle Erkrankung fortschreitet, desto mehr verschlechtert sich auch der körperliche Zustand der Menschen mit Demenz – so sind Betroffene später häufig bettlägerig und inkontinent. Nicht bei jedem Menschen mit Demenz treten immer alle Anzeichen auf. Eine verminderte geistige Leistungsfähigkeit ist jedoch immer vorhanden. Ob darüber hinaus aber Unruhe, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen auftreten, ist sehr unterschiedlich. Manche Menschen sind eher getrieben
und unruhig, andere sind sehr lethargisch und kaum zu einer Aktivität zu bewegen.
Was kann man tun?
Die Behandlung Demenzen können bislang nicht geheilt werden. Trotz allem kann der Einsatz von Medikamenten das Voranschreiten der Demenz eine Weile hinauszögern. Mit therapeutischen und psychosozialen Angeboten sollen Betroffene möglichst lange in ihrem vertrauten Umfeld verbleiben können. Die Behandlungsansätze umfassen:
- Medikamente,
- therapeutische Angebote,
- Umgang mit dem Thema im Versorgungsalltag (Schulungsangebote, Informationen, Konzepte).
Medikamente
Bei der medikamentösen Behandlung unterscheidet man zwischen Medikamenten zur Behandlung der „kognitiven Störung“ selbst, d. h. des Abbaus der geistigen Leistungsfähigkeit und Medikamenten zur Behandlung der Begleitsymptome von Demenz, wie z. B. Depressivität, starke Unruhe oder Aggressivität. Zur Behandlung des Abbaus der geistigen Leistungsfähigkeit werden bei der Alzheimer-Demenz in erster Linie so genannte „Antidementiva“ eingesetzt. Diese Medikamente können ein Fortschreiten der Alzheimer-Demenz verlangsamen; ihr Einsatz muss im weiteren Krankheitsverlauf jedoch gut abgewogen werden. Schwieriger ist die medikamentöse Behandlung von sogenannten Verhaltensauffälligkeiten“ wie ausgeprägter Unruhe, Schreien, Aggressivität.
Als erster Schritt sollte zunächst versucht werden, der Ursache dieses Verhaltens auf den Grund zu gehen, bevor Medikamente verordnet werden. Manchmal sind Medikamente allerdings auch in diesen Situationen hilfreich und können zur Entlastung der Betroffenen und der pflegenden Angehörigen beitragen. Häufig werden hier Beruhigungsmittel, Antidepressiva oder Neuroleptika verordnet.
Grundsätzlich ist die medikamentöse Behandlung von Verhaltensstörungen schwierig und erfordert ein ständiges Abwägen zwischen Nutzen und Risiken. Der Einsatz jeder Substanz muss daher zwischen den behandelnden Ärzten und Ärztinneninnen und den Patienten und Patientinnen unter Einbeziehung der pflegenden Angehörigen sehr genau abgesprochen und abgewogen werden.
Therapeutische Angebote
Für Menschen mit Demenz gibt es Logopädie und Ergotherapie als therapeutische Angebote. Die Behandlung kann von einem Arzt verordnet werden und erfolgt in Einzel- und Gruppentherapien. Andere Angebote (die nicht immer von Krankenkassen übernommen werden) können ebenfalls hilfreich für die Betroffenen sein, z.B. die Musiktherapie.
Beispiele:
- Ergotherapie: Verbesserung von Alltagsfertigkeiten, Lebensqualität und Aktivität,
- Logopädie: Verbesserung von Sprach- und Kommunikationsfähigkeit sowie Unterstützung bei
Schluckstörungen, - Physiotherapie: Verbesserung von körperlicher Fitness, Alltagsfertigkeiten und Sturzprävention,
- Verhaltenstherapie: Rückgang von Depressivität, Angst und Verhaltensstörungen, Verbesserung
von Alltagsfertigkeiten, - Gedächtnistraining: Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten, Lebensqualität und Kommunikation,
- Musiktherapie: Rückgang von Verhaltensstörungen und Depressivität,
- Kunsttherapie: Erfahrung von Kreativität und Selbstvertrauen,
- Körperbezogene Therapien: Förderung von Sinneserfahrungen und Wohlbefinden,
- Erinnerungstherapie: Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten und Stimmung Umgang mit dem Thema im Alltag.
Umgang mit dem Thema im Versorgungsalltag
Neben der medikamentösen Behandlung ist es besonders wichtig, den Betroffenen und ihren Familien weitere unterstützende Angebote aufzuzeigen. Diese können sehr unterschiedlich ausgestaltet sein und verschiedene Bereiche des Lebens betreffen. Denn das Auftreten einer Demenz beeinflusst den gemeinsamen Alltag weitreichend. Ziel ist es, die eigene Teilhabe am Leben zu stärken.
Das kann der Verweis auf eine Beratungsstelle sein, die sich auf die Begleitung von Menschen mit Demenz und ihrer Familien spezialisiert hat. Derartige Angebote bieten Hilfestellungen zu einer angemessenen Alltagsgestaltung im Zusammenleben mit Menschen mit Demenz, sie bieten psychosoziale Hilfen an und sind hilfreich bei der Einbeziehung von weiteren entlastenden Diensten.
Sie beraten darüber hinaus insbesondere zum Einsatz von Strategien und zu besonderen Formen de Umgangs mit Menschen mit Demenz, die erheblich zur Entspannung der häuslichen Situation, Verbesserung der Ausgestaltung des eigenen Wohnumfelds, aber auch zur Verbesserung der Lebensqualität aller Beteiligten beitragen können (nichtmedikamentöse Therapie). Angebote richten sich nicht nur an die pflegebedürftigen Personen, sondern existieren auch für pflegende Angehörige. Dazu zählen neben der bereits erwähnten Pflegeberatung Angebote zu deren Entlastung, Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf und Stärkung der eigenen Ressourcen.
Beispiele:
- Pflegekurse,
- Pflegeselbsthilfe,
- Nachbarschaftshilfe,
- Pflegedienste,
- Tages- und Nachtpflege,
- Verhinderungspflege,
- Kurzzeitpflege,
- Betreuungsgruppen,
- Betreuungs- oder Haushaltshilfe,
- Betreuter Urlaub für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen,
- Kuren für pflegende Angehörige.
Kleine Alltagshilfen
Einfaches Gedächtnistraining kann hilfreich sein, sofern es nicht zu einer Überforderung führt, denn die spielerischen Denk- und Gedächtnisübungen sollen Spaß machen und Erfolgserlebnisse ermöglichen. Besonders wirksam sind Denksportaufgaben auf gemeinsamen Spaziergängen oder pantomimische Bewegungsgeschichten. Weiterhin sollte die Umgebung für den Menschen mit Demenz Hilfen zur Orientierung (z. B. Kalender) bieten.
Bezüge und Informationen zur Lebensgeschichte und Umgebung können den Erkrankten Sicherheit geben in einer Welt, die sie oftmals nicht mehr verstehen. In der Kommunikation mit Menschen mit Demenz ist es hilfreich auch ihre Gefühle wahrzunehmen, wertzuschätzen und ihnen Gültigkeit zuzusprechen.
Fähigkeiten und Kraftquellen stehen auch Menschen mit einer Demenz zur Bewältigung ihrer Lebenssituation zur Verfügung und sollten gefördert werden. Durch die Pflege von Erinnerungen können die bestehenden Ressourcen der Menschen angesprochen werden. Ergotherapie, künstlerische und körperliche Aktivität und Therapien, die die Sinne ansprechen, können die Stimmung, Alltagsfähigkeiten und Unruhe günstig beeinflussen.
Im Umgang mit Menschen mit Demenz sollte immer der Mensch mit seinen verbliebenen Fähigkeiten und Eigenschaften im Mittelpunkt stehen. Nicht, was die Betroffenen nicht mehr können, sondern das, was sie weiterhin können, sollten wir uns bewusst machen. Auch wenn das nicht immer einfach ist, fördert es doch das Selbstvertrauen und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz.
Quelle: https://www.kvwl.de/
Haben Sie schon einen Schwerbehindertenausweis beantragt ?
Bei der Demenz-Erkrankung kann ein Grad der Behinderung (GdB) vom Versorgungsamt festgestellt werden. Wenn bei Menschen mit einer Demenz-Diagnose eine Schwerbehinderung anerkannt ist, gibt es für sie Hilfen und sogenannte Nachteilsausgleiche, um besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.
Bei einer schweren Demenz-Erkrankung gilt in der Regel ein Grad der Behinderung (GdB) von 100 %. Dann wird bei Demenz-Diagnose ohne nähere Prüfung eine sogenannte “Hilflosigkeit” angenommen und das Merkzeichen “H” kann in den Schwerbehindertenausweis eingetragen werden.
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